Hier findest du mehr als 80 Beispielfragen für dein nächstes Brainstorming und für viele andere Moderationsmethoden. Natürlich kannst du die Frageformulierungen - oder Teile davon - gern umformulieren und für deinen Workshop nutzen. Lies unbedingt zunächst meine Tipps zu Umsetzung, damit du mit deinen Fragen wirklich das erreichst, was du eigentlich willst.
Für meine Beispielfragen dient diese Situation als Kontext: Viele Menschen wollen online einkaufen. Manche sehen das auch als nachhaltiger an, weil sie nicht mit einem 1,3-Tonnen-schweren PKW in die Stadt fahren, um ein Buch zu kaufen. Oft wird jedoch der Straßenverkehr durch regelwidrig parkende Lieferwagen der Paketbot*innen deutlich belastet. Die Arbeitsbedingungen dieser Beschäftigten ist wiederum in aller Munde. Sie werden als Beispiel für die negativen Auswirkungen des Preiskampfs im Online-Versandhandel genannt. Im beispielhaften Workshop soll nun eine Lösung gefunden werden.
Was wurde bereits versucht, um dieses Problem zu lösen?
[Kund*in]
[Paketzusteller*in]
[Verkehrsteilnehmer*in]
[Alle]
Mit diesen fünf Fragen lockst du mehr und bessere Ideen aus deinen Teilnehmer*innen, als mit dem klassischen Brainstorming allein. Lass die Teilnehmenden, am besten in kleinen Gruppen oder zu zweit, diese Fragen beantworten:
Diese Fragen sind nur der Startpunkt. Es lohnt sich, mit jeder Frage eine eigene Mindmap aufzustellen, die generischen Begriffe mit Leben zu füllen und dann wie eine Checkliste zu benutzen.
Wie das in der Praxis aussieht und zu Dutzenden Ideen führt, lernst du in meinen Moderationstrainings.
*) Wer ist der Kunde? In diesem Beispiel sind zunächst sowohl die Paketempfänger*innen die Kund*innen, als auch Unternehmen, die Dienste der Paketzusteller kaufen. Für die gefundene Lösung können diese oder andere Beteiligte die Kunden sein: Diejenigen, für die die Lösung einen Mehrwert darstellt und die sie deshalb erwerben (sollen).
Fragen sind das "Herzstück" der Moderation! Genau genommen ist ein Workshop eine Aneinanderreihung von klug formulierten Fragen, die die Teilnehmer*innen zu einem Ergebnis führen. Das bedeutet für dich als Moderatorin:
Viele der Moderationsmethoden deuten es bereits mit dem Namen an: Kartenabfrage, Zuruffrage, Mehrpunktabfrage oder Einpunktfrage. Überlege dir für jede "Übung", für jede Moderationsmethode eine Frage!
Eine Pinnwand, über der nur die Überschrift "Probleme" steht, oder ein Dot Voting ganz ohne ausformulierte Frage (Worüber stimmen wir eigentlich ab?) wird die Teilnehmenden im Unklaren lassen. Erfahrungsgemäß fragen nur wenige nach, um Klarheit zu bekommen. Die schweigende Mehrheit wird sich ihre Version davon, worum es gerade geht, im Kopf selbst zurecht legen. Und das führt ziemlich sicher zu Missverständnissen in späteren Etappen des Workshops!
Formuliere deine Frage so, dass das Ergebnis (also die Antworten) dem Ziel entspricht! Das "Ziel" jeder einzelnen Sequenz sollte
Auf gar keinen Fall nimmst du also ein Ergebnis vorweg! Mit dem Ergebnis wird die "Hülle" Ziel erst mit Inhalt gefüllt.
Mit der idealen Frageformulierung bestimmst du die Art der Antworten (Zahlen, Ideen, Wünsche, Fragen, Probleme, Ursachen, ...), sowie die Flughöhe oder Detailtiefe der Antworten. Außerdem kannst du limitierende Faktoren, die von vornherein klar oder gegeben sind, einfließen lassen (Budget, gesetzliche Vorschriften, bauliche Gegebenheiten, Fristen, ...).
Dabei bedeutet Visualisieren nicht zwingend bildhaftes Darstellen. Im einfachsten Fall schreibst du die Frage auf das Flipchart, die Pinnwand, das Online-Whiteboard oder in den Chat des Videokonferenztools. Das ist wichtig, um allen Zeit zum Verstehen der Frage zu geben und Störungen während der Beantwortung zu vermeiden ("Was sollen wir nochmal machen?").
Frage immer auch, ob die Frage klar und verständlich ist. Im Zweifelsfall nimmst du Korrekturen an deiner visualisierten Frage vor, bis jede*r das gleiche Bild des Ziels vor Augen hat.
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