Hier findest du meine "Lieblings"-regeln für die Zusammenarbeit, die ich in verschiedenen Workshops verwende. Du kannst die Formulierungen gern kopieren, anpassen, ändern und für deinen Workshop einsetzen. Lies unbedingt zunächst meine Tipps zu Umsetzung oder schau dir das Video an, bevor du die Regeln ungeprüft übernimmst. Dort erfährst du, worauf du achten solltest, damit Regeln euch auch wirklich helfen.
Jeder ist für die Erreichung des Ziels (mit)verantwortlich.
Konflikte und gegensätzliche Meinungen visualisieren (z.B. Blitz) statt diskutieren
Wie geschrieben, das sind meine Regel-Formulierungen, die ich in Workshops am liebsten verwende. Du solltest sie auf deine Bedürfnisse anpassen. Wie du das am besten machst, erfährst du hier. Oder schau dir entspannt dieses Video an und ich erkläre es dir!
Regeln sind dazu da,
Am besten erreichst du das mit diesen 6 "Paragraphen" - meinen 6 Tipps:
"Partizipativ" heißt, jeder bestimmt mit. "Möglichst" heißt, je nachdem, wie viel Zeit du für die Regeln verwenden möchtest oder kannst, kannst du die Regeln selbst vorschlagen und die Teilnehmenden ergänzen oder, wenn ihr mehr Zeit dafür verwenden könnt, können die Teilnehmer und Teilnehmerinnen die Workshopregeln selbst erarbeiten. Wenn du die Workshopteilnehmer ihre eigenen Regeln erarbeiten lässt, ist das eine der ersten Sequenzen, die du moderierst. Dann empfehle ich dir, dass ihr zunächst mit den negativen aber realen Erfahrungen der Teilnehmerinnen und Teilnehmer in vergangenen Workshops beginnt und dann schaut, mit welchen Regeln ihr solche Erlebnisse in eurem Workshop vermeiden könnt.
"Früh" heißt, gleich zu Beginn, also als Teil deines Einstiegs in den Workshop. "Möglichst" heißt, ihr dürft natürlich auch später noch Regeln hinzufügen, wenn ihr zum Beispiel im Verlauf des Workshops merkt, dass es eine neue Art von Störungen gibt, mit der ihr vorher noch gar nicht gerechnet habt.
Tipp: Wie du die Regeln ansprechend mit dem Stift aufs Flipchart bekommst, lernst du im Visualisierungs-Training.
Sei sparsam! Je weniger Regeln, desto höher ist die Wahrscheinlichkeit, dass sie auch eingehalten werden. Beginne also nicht mit den Regeln, die ich gleich empfehlen werde, oder mit den besten Regeln, die du irgendwo im Internet findest, sondern starte bei Null! Und dann überlegst du dir - oder die Teilnehmer überlegen sich - was könnte heute, was könnte hier in dieser Konstellation, mit diesen Teilnehmern wirklich an Störungen auftreten? Und nur für die wichtigsten davon sucht ihr dann nach Regeln, die das lösen könnten. Das hat bei mir im Extremfall dazu geführt, dass ich auch mal mit 0 Regeln beginne - ich habe das am Anfang erwähnt. Aber auch hier ist es eine bewusste Entscheidung und ich kommuniziere das gleich am Anfang, so dass jeder weiß, dass sobald eine Störung auftritt, sie auch später noch eine Regel einführen können.
Das ist vor allen Dingen dann wichtig, wenn du nur wenig Zeit für die Regeln verwendest und sie gleich zu Beginn präsentierst. Lass dir auf jeden Fall von allen Teilnehmenden bestätigen, dass sie die Regeln verstanden haben und auch einverstanden sind. Denn nur, wenn die Regeln vom gesamten Team beschlossen wurden, hast du auch das Mandat sie später auch durchzusetzen.
So wie alles im Workshop sollten die Regeln klar formuliert sein und du solltest sie visualisieren. Und zwar nicht irgendwo, sondern so, dass sie die Teilnehmerinnen und Teilnehmer zu jeder Zeit einsehen können, also auf einem extra Flipchart oder an einer Wand im Workshopraum.
Du als Moderator*in bist zuständig für die Durchsetzung der Regeln. Dabei kannst du auch einzelne Aufgaben delegieren, du kannst zum Beispiel einen Teilnehmer bitten, die Zeit zu nehmen, wenn ihr gemeinsam ein maximales Redezeitlimit vereinbart habt, aber die ultimative Verantwortung dafür, dass Regeln auch durchgesetzt werden, liegt bei dir, liegt bei der Moderatorin oder dem Moderator. Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer werden gerade am Anfang ganz genau hinschauen. Sie werden von dir ablesen, wie ernst es mit den Regeln gemeint ist. Im positiven Fall zahlt das auch auf deine Autorität ein. Achte deshalb gerade zu Beginn deines Workshops darauf, dass du bei Regelverstößen freundlich aber bestimmt einschreitest und nicht nur auf die Regeln hinweist, sondern auch darauf bestehst, dass sie eingehalten werden.
Ob Online-Workshop oder in Präsenzform, für die Durchsetzung der Regeln bist du verantwortlich!
Wie dir das auch in hitzigen Situationen gut gelingt, lernst du bei mir im Moderationstraining. Dort hast du in einer kleinen Gruppe (es gibt maximal sechs Teilnehmende) ausreichend Gelegenheit zum Üben und du bekommst konkretes und hilfreiches Feedback.
Neben den allgemeinen Workshopregeln gibt es für viele der Moderationsmethoden spezifische Regeln, zum Beispiel
Welche das sind und wozu sie in der Praxis dienen, erfährst du ebenfalls im Training.
Mehr Tipps für deine Moderation:
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