Ideation - Ideenfindung in Workshops

Als Moderator*In fragst du dich: „Wie bringe ich die Teilnehmer*innen dazu, kreativ zu sein und viele Ideen zu haben?“ Zu wissen, wie du Kreativität im Workshop steigerst, ist jedoch nur ein Teil der Lösung.

 

In der Regel hast du ein konkretes Workshopziel. Du willst also nicht irgendwelche Ideen generieren lassen. Dein Team soll Ideen generieren, die helfen, ein bestimmtes Ziel zu erreichen. Deshalb ist die die Auswahl der richtigen und zielführenden Ideenfindungsmethode wichtig.

 

Auf dieser Seite findest du die wichtigsten Methoden zur Ideenfindung. Zusätzlich will ich dir helfen, etwas Ordnung in die Vielzahl der sogenannten "Kreativitätstechniken" zu bringen.

Ideenfindung im Workshop

Der Klassiker: Brainstorming

 "Da machen Sie mal ein Brainstorming" - vielleicht hast du auch schon so einen wolkigen Auftrag bekommen. Damit bei der Ideengenerierung tatsächlich viel Menge und viel Qualität herauskommt (also das gesamte intellektuelle, kreative Potential der Gruppe genutzt wird), solltest du als Moderator*in an 5 Punkte denken. Wenn diese nicht beachtet werden, führt das Brainstorming nur zu unbefriedigende Resultaten.

  1. Die 5 Grundregeln des Brainstormings müssen allen Teilnehmer*innen von Anfang an bekannt sein und du musst sie durchsetzen!
  2. Die Zusammensetzung der Gruppe sollte möglichst heterogen in allen Dimensionen sein: Ausbildung, Beruf, Geschlecht, Alter, Berufserfahrung, Kreativität vs. Ordnung etc.
  3. Erst schreiben, dann sprechen. Wenn sich jede*r zunächst seine Ideen aufschreibt, wird vermieden, dass die erste Wortmeldung das Thema "diktiert" und sich schüchterne Teilnehmer*innen ihre Beiträge "verkneifen".
  4. Sorge dafür, dass die Teilnehmenden motiviert bleiben! Das erreichst du durch eine persönliche Betroffenheit, die Attraktivität des Themas, das Niveau der Herausforderung, aber auch mit einer inspirierenden Umgebung. Die Prozesstransparenz ist ebenso für die Motivation wichtig: Was geschieht heute hier? Wie geht es danach weiter? Wie ordnet sich das in ein großes Ganzes ein?
  5. Ein klar beschriebenes und als gute Frage formuliertes Problem. In vielen Unternehmen wird zu wenig Zeit für die Klärung des Problems, der Fragestellung und zu viel Zeit mit Brainstorming verbracht.

Wenn du tiefer einsteigen möchtest, findest du hier alles über Ablauf, Regeln und Erfolgsfaktoren des Brainstormings.

Weitere Ideenfindungsmethoden im Team

Auch wenn es oft eine gute Idee ist, mit dem Brainstorming in einen Ideation-Workshop einzusteigen, solltest du es dabei nicht belassen, sondern "tiefer" schürfen oder graben. Dafür gibt es eine große Auswahl von Methoden für unterschiedliche Problemstellungen, Kontexte, Teilnehmergruppen und Ziele:

  • Brainwriting (Round Robin, 6-3-5, ...),
  • Morphologischer Kasten oder Matrix,
  • Osborn- , SCAMPER- und andere Listen-Methoden,
  • Six Thinking Hats,
  • Walt Disney-Methode

und viele andere mehr.

Die richtigen Fragen stellen

Mit gut durchdachten Fragen lockst du mehr und zielführende Ideen aus den Teilnehmenden. Mach dir die Mühe und denke vor dem Workshop darüber nach, welche Fragen du stellen könntest, welche davon die geeignetsten sind und in welcher Reihenfolge du sie stellst. Die Investition wird sich auf jeden Fall lohnen!

Schnell auswählen lassen


Da du als gute Moderator*in Einwände und Bedenken auf "später" verschoben hast, solltest du für diese Phase auch genügend Zeit einplanen und - sie zeitnah folgen lassen. Je nach Kontext und Workshopdesign kannst du die Punkte, die gegen bestimmte Ideen sprechen, konkretisieren lassen (... und gegebenenfalls als Inspiration für weitere Ideen nutzen ...) oder kurz und knapp das Team mit einer Mehrpunktabfrage entscheiden lassen, was weiterverfolgt werden soll.

 

Auf jeden Fall empfehle ich, möglichst zügig die Anzahl der Optionen einzuschränken, damit sich das Team nicht "verzettelt".

Mehr Tipps für deine Moderation? Stöbere weiter im Methodenkoffer!