Kann ChatGPT deinen Workshop moderieren?

Alle reden von ChatGPT. ChatGPT kann deine Klausuren schreiben, mit ChatGPT kannst du im Schlaf Geld verdienen! Für Moderator*innen stellt sich hier die Frage:

Kann ChatGPT deinen Workshop moderieren?

ChatGPT ist ein Chatbot, der Sätze ergänzen kann, Fragen beantworten kann - kurz: menschliche Sprache neu generieren kann. Und das macht er auch ziemlich gut. Trotzdem ist meine Antwort auf die Frage: Nein, ChatGPT wird nicht deinen Workshop moderieren.
Dafür gibt es 6 gute Gründe. Oder besser gesagt: Diese 6 Dinge kann ChatGPT (noch) nicht, braucht sie jedoch, um Workshops zu moderieren.

ChatGPT ist ein Chatbot hat keine Stimme. Damit fehlt eine Grundvoraussetzung, im Workshop den Prozess zu steuern. Allerdings - rein technisch wäre das ein geringes Problem. Synthetische (gesprochene) Sprache begegnet uns täglich - Stimmen von Alexa, Hello Google oder Siri basieren ebenso auf KI (künstliche Intelligenz), wie viele automatisierte Durchsagen oder vertonte Erklärvideos.

In typischen Moderationssituationen, mit denen ich den Chatbot konfrontiert habe, antwortet er eher oberflächlich und wenig fundiert. Das liegt daran, dass er zwar mit dem gesamten Wissen des Internets aus dem Jahr 2021 gefüttert worden ist, aber immer nur so lange rechnet, bis er eine ausreichend gute Voraussage getroffen hat, wie ein Satz sinnvoll enden sollte.

Um ihn moderationstauglich zu machen, müsste man also den Anspruch des Chatbots an sich selbst "hochschrauben". Das kann eine normale Nutzerin nicht selbst. Wenn man jedoch dem dahinter steckenden Maschinen-Lern-Modell selbst Anweisungen schreibt, kann man auch den sogenannten Schwellenwert herauf- oder heruntersetzen und damit konkretere Antworten einfordern. Für das noch fehlende Moderationswissen müsste man ihn einfach nur an meinem Moderationstraining teilnehmen lassen, damit er noch mehr lernen kann. Die dort aufzunehmende Menge an Wissen ist vergleichsweise klein, wenn man die bisher von ChatGPT gelernte Menge an Informationen (Internet des Jahres 2021!) betrachtet!

Neben der Sprachausgabe müsste der Chatbot noch in die Lage versetzt werden, zu erkennen, wer gerade was im Raum gesagt hat. Kamerasysteme, die sich nach Geräuschen im Raum orientieren und gute Spracherkennung sind heute schon auf dem Markt verfügbar.

Bei Online-Workshops sieht das bereits heute anders aus: Der AI Companion kann bei Videokonferenzen mit Zoom gesprochene Inhalte verstehen, den einzelnen Teilnehmer*innen zuordnen, zusammenfassen oder To-Do-Listen extrahieren.

Als Moderator muss man schnell reagieren. Damit der Computer in der Situation einer live Kommunikation vor Ort mit mehreren Menschen prompt reagieren kann, bräuchte er eine höhere Rechenleistung.

Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer müssten sich darauf verständigen, dass sie auch auf den Chatbot hören, also das machen, was die Maschine ihnen sagt. So wie sich Fußballspielerinnen den Weisungen der Schiedsrichterin unterordnen, weil alle wissen, dass nur so ein geordnetes Spiel nach den Regeln möglich ist.

KI lernt ständig mit. Deshalb ist es wichtig, sicherzustellen, dass das Wissen der Expertinnen und Experten aus deinem Workshop nicht in Kanäle gelangt, in die es nicht gelangen soll.

KI ist mehr als nur ChatGPT. Alle diese Herausforderungen kann man mit den heutigen Möglichkeiten schon lösen. Zwei wichtige Fähigkeiten eines Moderators bringt ChatGPT aber auf jeden Fall mit:

• ChatGPT kann Sprache erkennen, Tonalität in der Sprache zu verstehen und auch analysieren, ob ein bestimmter Beitrag zu einem bestimmten Thema passt.
• ChatGPT kann, basierend auf Wissen, Sprache neu zu generieren.

Das klingt sehr spannend! Deshalb ist KI auch ein fester Bestandteil in meinem Trainingsprogramm. Damit dir KI bei der Moderationvon Workshops wirklich helfen kann, ist es wichtig, die Tools wie Miro Assist sinnvoll einzusetzen.

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